Berliner Weihnachtsmärkte: Das sind die Favoriten unserer Leser

2023-01-05 15:31:48 By : Mr. Steven Lin

Wir haben auf Instagram gefragt: Auf welchen Weihnachtsmarkt gehen Sie gern? Es gibt ein paar klare Lieblinge unter den Berliner Budenzaubereien.

Wir sollen nicht immer nur meckern. Diese Ansage bekommen wir auf unseren Social-Media-Kanälen immer wieder von unseren Lesern. Sie ist absolut berechtigt, und wir wollen auch gar nicht so viel meckern. Daher schloss sich an unsere Kolumne über die ramschigsten Weihnachtsmärkte in Berlin nicht nur ein Nachfolgebeitrag an über außergewöhnliche, schöne Märkte, die abseits des üblichen Rummels stattfinden. 

Wir haben die User auf Instagram zudem gefragt: Wo ist Ihr Lieblings-Weihnachtsmarkt? Mehr als 100 Menschen schickten uns daraufhin ihre Favoriten. Klarer Publikumsliebling ist demnach der Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt, auch wenn der in diesem Jahr baustellenbedingt gar nicht wie sonst üblich auf dem vielleicht schönsten aller Berliner Plätze stattfinden kann. Aber es gibt auch noch ein paar andere Tipps unserer Leser, die wir gerne teilen möchten.

Keine Überraschung, dass der alljährliche Weihnachtszauber am Gendarmenmarkt auch die meisten unserer Leser begeistert: Er findet vor schönster Kulisse statt, mit Konzerthaus und den zwei mit Türmen geschmückten Kirchenbauten im Rücken trinkt sich die Feuerzangenbowle gleich viel romantischer. Die Aussteller sind ausgesucht, man bekommt hier tatsächlich Hochwertiges und Handgemachtes aus Berlin, das kulinarische Angebot sucht seinesgleichen. Nicht nur Berliner, auch viele Touristen zahlen den einen Euro Eintritt, ohne zu murren. Man bekommt was geboten fürs Geld.

In diesem Jahr aber muss der Weihnachtsmarkt ohne seine berühmte Kulisse auskommen. Da der Gendarmenmarkt mehr als zwei Jahre lang klimagerecht umgebaut und damit zur Großbaustelle wird, musste der Budenzauber umziehen. Er findet diesmal – und übrigens auch in den Jahren 2023 und 2024 – auf dem Bebelplatz statt.

Dort ist die Kulisse mit Staatsoper, St. Hedwigs-Kathedrale, Hotel de Rome und den Bauten der Humboldt-Universität natürlich auch äußerst apart. Die charakteristischen Buden mit weißer Haube und leuchtenden Sternen obenauf gruppieren sich um den Weihnachtsbaum in der Mitte; ein Goldengel, der Nussknacker auf Stelzen und die Eiskönigin laufen den Besuchern über den Weg.

In den Zelten kann man Kunsthandwerkern über die Schulter schauen, an den Ständen warten handgefertigte Kerzen, Spielzeug, Keramik und Dekoration als Geschenkideen. Viele nachhaltige Präsente sind darunter, wie der „Wachsende Kalender“ von Primoza, der für jeden Monat Samenstreifen mit Bio-Saatgut alter, längst vergessener Gemüsesorten enthält. Kulinarisch gibt es alles vom Schweizer Käsefondue über Entenbrust mit Granatapfelsauce bis hin zu Schampus und Spätzle. Das Kulturprogramm hält Auftritte von Berliner Chören, Tanzdarbietungen und Weihnachtssingen bereit.

Weihnachtszauber Gendarmenmarkt: Bebelplatz an der Staatsoper Unter den Linden, geöffnet bis 31. Dezember, So–Do 12 bis 22 Uhr, Fr/Sa 12 bis 23 Uhr, Eintritt 1 Euro

Auf nur geringfügig weniger Lieblingsmarkt-Nennungen kommt der Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg, der ja in diesem Jahr leider zum letzten Mal stattfinden soll. Der Vertrag mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten läuft aus, eine Verlängerung ist nicht in Sicht. Denn dann beginnen die Bauvorbereitungen für das auf dem Areal geplante Besucherzentrum. 

Also müssen Fans wohl die vorerst letzte Chance nutzen, noch einmal vor der prächtigen Schlosskulisse die winterlich illuminierte Weihnachtslandschaft zu besuchen. Da der Besucherandrang groß ist, empfehlen die Veranstalter die frühen Nachmittagsstunden oder am Wochenende die Mittagszeit für einen entspannten Bummel.

Zu den Highlights des Marktes zählen sicherlich das festlich erleuchtete Schloss sowie das winterliche Open-Air-Restaurant, eine Kombination aus weihnachtlich dekorierten und gut geheizten Pagoden, in denen man schon am Nachmittag Kaffeehausatmosphäre genießen, einen kleinen Snack oder ein imposantes Weihnachtsmenü probieren kann.

Die Veranstalter wollen wegen des Krieges in der Ukraine zudem ein Zeichen setzen und verstärken die bereits bestehende Kooperation mit Kiew in diesem Jahr noch einmal. Es gibt Charity- und Solidaritätsaktionen, unter anderem wird das Schloss mit den Farben der ukrainischen Flagge bestrahlt, dem Verein Ukraine-Hilfe Berlin und der ukrainisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Berlin werden drei der insgesamt 20 Zeltpagoden zur Verfügung gestellt. Dort können Besucher auch Kunsthandwerk aus der Ukraine kaufen.

Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg: Spandauer Damm 20–24, offen bis 26.12., Mo–Do 14 bis 22, Fr–So 12 bis 22, Feiertage 12 bis 20 Uhr, Heiligabend geschlossen

Den dritten Platz unseres Rankings nimmt ebenfalls ein Klassiker im Berliner Vorweihnachtskalender ein: der Lucia-Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg, benannt nach Lucia, der Lichtbringerin der dunklen Winterzeit. Eingebettet in das historische Bauensemble der früheren Schultheiss-Brauerei reihen sich hier skandinavisch inspirierte Buden aneinander.

Man trinkt schwedischen Gløgg und Blaubeerpunsch, isst Flammlachs, Elchgulasch im Brotlaib oder, auch sehr beliebt, Kartoffelpuffer mit Dillschmand. An den Ständen findet sich sicher das eine oder andere nordisch inspirierte Weihnachtsgeschenk: finnischer Honig und Wildbeeren-Marmelade, samischer Schmuck, Rentierfelle, wärmende Schafsfellhandschuhe, isländische Lakritzliköre und vieles mehr.

Auch Kinder werden auf diesem Weihnachtsmarkt glücklich: Jeden Tag zwischen 17 und 18 Uhr macht der Weihnachtsmann seine Runde, im Märchenzelt wartet ein Programm für die Kleinen, auch zwei Karussells drehen ihre Runden. Wem kalt ist, der kann sich an flackernden Schwedenfeuern und der Open-Air-Mantel-Heizung wärmen.

Lucia-Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei: Knaackstr. 97, geöffnet bis 22. Dezember, Mo–Fr 15 bis 22 Uhr, Sa/So 13 bis 22 Uhr

Mit ganz knappem Abstand folgt der Lucia-Sause ein vergleichsweise junges Event in Friedrichshain: Zum sechsten Mal findet auf dem ansonsten für Clubs, Kunst- und Kulturveranstaltungen bekannten RAW-Gelände ein historischer Weihnachtsmarkt statt. Fackeln, Feuerstellen und zahlreiche Stände liefern ein mittelalterliches Flair.

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Zum Programm gehören Bogen- und Armbrustschießen, Akrobatik und Feuershows. Töpfer, Schmiede und Holzschnitzer verkaufen ihre handwerklichen Erzeugnisse, an den Getränkeständen kommen heißer Met, Glühbier und Feuerzangenbowle in die Becher. Für Kinder spannend: das handbetriebene Holzkarussell und Holzriesenrad. 

Historische Weihnacht Friedrichshain: Revaler Straße 99, geöffnet bis 22. Dezember, Mo–Fr 15 bis 22 Uhr, Sa/So 12 bis 22 Uhr, Eintritt 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro

Ebenfalls in Friedrichshain hat „Heissa Holzmarkt“ seine Zelte aufgeschlagen, der etwas andere Wintermarkt direkt am Ufer der Spree. Hier gibt es Programm für die Kleinen (Weihnachtsbäckerei, Kinderbasteln, Theater, Lesungen, Instrumentenwerkstatt) und hausgemachten Glühwein und Kultur für die Großen.

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Am Wochenende startet das bunte Kulturprogramm schon ab 14 Uhr, vom Mitmachzirkus über Poetry Slams bis zu Konzerten ist einiges geboten. Für originelle Last-Minute-Geschenke ist ebenfalls gesorgt. Dazu dreht sich ein Retrokarussell von 1961, rund um die Feuertonne wird es mollig warm. 

Heissa Holzmarkt: Holzmarktstraße 25, geöffnet bis 18. Dezember, Do/Fr ab 16 Uhr, Sa/So ab 14 Uhr, Eintritt frei, ausgewählte Shows kosten aber Eintritt

Der Weihnachtsmarkt in den Späth’schen Baumschulen wurde zwar von den Usern nicht ganz so oft genannt wie die vorher beschriebenen, dafür aber bei jeder Nennung mit Herzchen, Ausrufezeichen und Tannen-Emojis liebevoll dekoriert. Daher soll er nicht unerwähnt bleiben, so kurz vor dem Fest der Liebe. Jener Markt, der in der ältesten Baumschule des Landes immer an den ersten drei Adventswochenenden gefeiert wird.

An mehr als 100 liebevoll dekorierten Ständen bieten Naturwarenwerkstätten, Schmuckdesigner und Kunsthandwerker einfallsreiche Geschenkideen an. Feine Decken, Stoffe und schöne Dinge zum Anziehen gehören ebenso dazu wie Holzspielzeug und originale Erzgebirgskunst, Schaukelpferde und Schlitten, Schmuck und Keramik.

Unterm geschmückten Tannenbaum spielen das Weihnachtsmänner-Hornquartett und das Berliner Blechbläser-Trio auf. Das Monbijou-Theater tritt zur Mittagszeit auf großer Bühne mit Grimms Märchen für Kinder auf. Die Märchenerzählerin Ellen Luckas bittet in die blaue Märchenhütte zu Märchen und Musik, auch ein großes Bastelzelt wartet auf die kleinen Besucher. Außerdem kann man per Kremserfahrt das weihnachtliche Baumschulengelände erkunden. Einen Weihnachtsbaum kann man sich vor Ort ebenfalls aussuchen. Am kommenden Wochenende ist dafür die letzte Gelegenheit.

Weihnachtsmarkt Späth’sche Baumschulen: Späthstraße 80/81 (Baumschulenweg), 10. und 11. Dezember, 11 bis 29 Uhr, Eintritt 8, ermäßigt 5 Euro, Kinder frei. Die Eintrittskarte gilt als Rabatt-Gutschein beim Weihnachtsbaum-Kauf.