Jelmoli eröffnet Pop-up-Store für ausgefallene Lifestyle-Gadgets

2023-01-05 15:56:08 By : Ms. ZSCMALLS ZHONGSHENCHUANG

Es gibt viele Fans von smarter Technik und Geräten mit cleveren Funktionen. Immer mehr Gadgets für den mobilen Alltag und das vernetzte Zuhause warten mit verblüffenden Talenten auf, die zu verstehen allein aus einer Beschreibung nicht ganz einfach ist. Informationsbedarf gibt es zudem wie bei allen Produkten der vernetzten Welt zu Fragen wie Privatsphäre oder Sicherheit.

Da ist ein temporärer Shop im Shop, wie ihn Jelmoli kürzlich eröffnet hat, ein interessantes Angebot. Das Premium-Kaufhaus mit 185 Jahren Tradition hat im Parterre in unmittelbarer Umgebung von Mode-Accessoires und analogen Uhren eine Gadget-Insel mit mehr als einem Dutzend Produkten aufgebaut. Zu jedem Gerät gibt es ein Display mit Hintergrundinfos und Videos und natürlich das Produkt selber, bei dem man Hand anlegen kann.

Den Store im Store hat Jelmoli mit dem britischen Startup Smartech realisiert, das Lifestyle-Gadgets und das Internet der Dinge näher an die Konsumenten bringen will. Der Store, der noch mindestens bis Ende Januar 2019 offen sein wird, sei eine «Destination to Innovation», wie Chris Bauer von Smartech stolz meint. Seine Begeisterung für die Produktepalette ist ansteckend, fachkundig informiert er über die Talente der smarten Dinger.

Solange es um die Funktionen und coolen Seiten der vernetzten Spiel- und Werkzeuge geht, ist er sattelfest. Wer kritische Fragen zu Bereichen wie Datenaufzeichnung, Sicherheit oder Stromverbrauch hat, bekommt kaum harte Fakten und Beratung.

Das ausgestellte Sortiment ist breit und reicht von Zubehör wie einem USB-Stick in Gestalt eines Lippenstifts bis zum rollenden Roboter, der wie ein entfernter Artgenosse von «Star Wars»-Roboter R2-D2 durch die Gegend rollt, als Videoprojektor dient und über die integrierte Videokamera auch Live-Bilder aufs Handy schickt.

Aus der Verkaufsausstellung haben wir einige auffallende Exponate herausgepickt:

Kalter Kaffee soll laut Sprichwort schön machen, geniessbar ist er eher weniger. Erkaltete Getränke mag auch der Lichtdesigner und Entwickler Clay Alexander nicht. Als Geniesser ohne Eile erfreut er sich über Getränke in konstanter Temperatur und mit gleichbleibendem Aroma.

Er hat deshalb das kalifornische Startup Ember gegründet, welches die erste Tasse mit fernsteuerbarer Heizung entwickelt hat. Die einen werden den Kopf schütteln, die anderen über die doppelwandige Tasse entzückt sein. Das Ember genannte Trinkgefäss besitzt eine Heizung, die je nach gewünschter Temperatur und Getränk unabhängig vom Ladegerät zwischen 30 und 90 Minuten arbeitet.

Dazu gehört auch eine Untertasse mit Stromanschluss, welche die Tasse kabellos über einen metallenen Kontakt auflädt. Bei Ember sieht man auf den ersten Blick keine Steuerelemente, bis man den Tassenboden überprüft. Hier gibt es eine Einschalttaste und einen metallenen Ring als Ladekontakt. Wird der geheizte Becher eingeschaltet, leuchtet aussen zudem ein LED-Licht auf, dessen Farbe man via App einstellen kann.

Das hilft Verwechslungen vorbeugen, wenn zwei smarte Kaffeetassen auf dem Tisch herumstehen. Die gewünschte Temperatur stellt man via App (Android/iOS) ein, die auch meldet, wenn diese erreicht wurde. Viel mehr kann das nicht ganz billige Trinkgefäss nicht, doch für manche Kaffee-Aficionados und Tee-Enthusiasten ist die 100 Franken teure Tasse eine willkommene Innovation.

Eine Premiere in der Schweiz ist die neue Sonnenbrille Spectacles 2. Die von Snap für das soziale Netzwerk Snapchat entwickelte Brille mit integrierter Videokamera zeichnet in HD-Qualität aus der Ego-Perspektive alles auf, was man durch die Brille sieht.

Die in drei Designmodellen erhältlichen Spectacles 2 kosten 200 Franken, sind wasserdicht und weisen über einen blinkenden Lichtkreis auf die eingeschaltete Kamera hin. So erkennt man filmende Snapchatter und kann sich abwenden, wenn man nicht Lust hat, live auf dem Netzwerk zu erscheinen.

Keine Verletzung der Privatsphäre droht beim Meural Frame. Der digitale Bilderrahmen (27“) mit Full-HD-Auflösung präsentiert Fotos und berühmte Kunstwerke flimmerfrei in guter Bildqualität. Der in Schwarz, Weiss und Walnuss erhältliche Rahmen wirkt allerdings proportional zur Bildgrösse etwas dick.

Dafür überzeugt die Bedienung via Handy und via Sensoren: Streicht man mit der Hand über den Rahmen, wechselt das Bild. Mit einer Bewegung von unten nach oben wird hinterlegter Text zu einem Kunstwerk eingeblendet. Meural bietet auch ein Abo, mit dem man Zugriff auf 30 000 alte und zeitgenössische Kunstwerke erhält. Den Rahmen gibt es bei Jelmoli für 749 Franken.

Interesse wecken dürfte auch die Hover Camera, ein 250 Gramm schweres, faltbares Fluggefährt mit 13-Megapixel-Kamera, das nicht gleich als Drohne erkennbar ist. Die Propeller des Quadrocopter sind in einem Kunststoffgitterrost verpackt und damit geschützt. Er ist sehr leicht zu bedienen, wie Chris Bauer am Stand gleich vor leicht verdutzten Kunden demonstriert, denen die 699 Franken teure Hover Camera vor der Nase herumschwirrt.

Die Drohne fliegt im Automodus ohne Smartphone und kann seinen Besitzer filmend verfolgen, zum Beispiel auf einer Actionfahrt auf dem Bike.

Als attraktives Geschenk, auch aus preislicher Sicht, könnte sich der Notizblock namens RoWrite von Royole erweisen, der auf smarte Weise die alte und neue Welt verbindet. Der 149 Franken teure Block nutzt Standardpapier und einen drucksensitiven Stift mit Kugelschreibermine. Handschriftliche Notizen und Zeichnungen überträgt der RoWrite direkt via App auf ein iPhone oder Android-Smartphone, wo die Notizen und Skizzen gespeichert und mit anderen geteilt werden können.

Der Smartech-Store bei Jelmoli kann bis Ende Januar von Montag bis Freitag von 9 Uhr 30 bis 20 Uhr und am Samstag von 9 bis 20 Uhr besucht werden.

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